Modelle aus dem Märklin-Metallbaukasten

Feuerwehr-Leiterwagen
gebaut von Markus Schmidt aus Arnsberg
nach einer Märklin-Bauanleitung der 1950er

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Das Vorbild:
Feuerwehrdrehleitern auf Hauben-Chassis waren von den 1920ern bis in die 1980er ein gewohntes Bild auf deutschen Straßen. Der unbekannte Ersterbauer des Märklin Modells hatte sicher eine der bekannten Ausführungen auf Basis der Chassis von Magirus oder Daimler-Benz vor Augen. 
Rechts eines der möglichen Vorbilder: 1952er Magirus DL.  Bild mit freundlicher Genehmigung des ersten Rheinland-Pfälzischen Feuerwehrmuseums in Hermeskeil. Da gibts auch mehr Informationen zum Vorbild und anderen historischen Feuerwehrfahrzeugen.

0: Das Vorbild
Geschichte des Modells:
Grüne Feuerwehrautos erscheinen aus heutiger Sicht fremd. Durch die Eingliederung der Feuerwehren in die Polizei waren grüne Leiterwagen aber in der Nazizeit - und auch in der Nachkriegszeit  an der Tagesordnung. Auch die Ausrüstung mit roten Signalleuchten (statt deutschem Blaulicht) wurde in vielen Gegenden Deutschlands nach 1945 von den Westalliierten befohlen.

Die Drehleiter erscheint erstmals 1949 im Märklin Anleitungsheft 171b . Sie gehört zu den großen Modellen, zu deren Bau man stolzer  Besitzer eines 105 (ab 1957 als 1015 bezeichnet), des größten Kastens des Sortiments sein muß. Das Modell bleibt bis 1977, dem Erscheinungsjahr des neugeordneten Sortiments in den Anleitungen zu den großen Kästen (14930).


 

I: Gesamtansicht I : Auf der Fahrt
Funktion:
Das Modell besticht im Bauplan durch eine Vielzahl an Funktionen:
  • Lenkung der Vorderachse
  • Leiter drehen
  • Leiter heben und senken
  • Leiter ein- und ausfahren
Die Hoffnung, das dann auch alles einwandfrei funktioniert trügt jedoch...
     

 
 
 

 



II: Gesamtansicht II: Leiter ausgezogen
    Bau des Modells:

    Wie fast alle großen Nachkriegsmodelle ist auch die Feuerwehr ohne Berücksichtigung der Schwerkraft entworfen. Daher hat der Erbauer das Modell in einigen Punkten modifiziert - um überhaupt passable Ergebnisse zu erzielen. 

    Der Erbauer Markus Schmidt:

    "Alles was irgendwie mit der Drehleiter zusammen hängt ist zwar schön gedacht, aber nicht gut konstruiert. Das Rollenlager auf dem die Drehleiter ruht, ist viel zu klein von der Standfläche. Die Kurbel/Kettenantrieb dreht mit Mühe die Leiter um die Achse und ist am Rollenlager kurz vor dem durchdrehen. Leiter ausfahren und um die eigene Achse drehen, ist schwierig da die Leiter sich aufschwingt. 

    Das Ausfahren der Leiter funktioniert einwandfrei, da das Spiel der Zahnkränze jedoch recht groß ist schwingt sich die Leiter ebenfalls auf. 

    Das Hochdrehen der Leiter würde jedoch erst gar nicht funktionieren, wenn nicht die Zahnkränze auf den runden Platten gegen durchrutschen (klemmen) gesichert wären ,und als deutlichstes Merkmal die Leiter nach hinten verlängert worden wäre und mit Gewichten beschwert, um wenigstens in etwa die Hebelgesetze wieder in Kraft zu setzen. Aber auch das reicht noch nicht aus: Die Zahnräder würden noch immer durch rutschen, wenn  nicht die Achswellen mit 
    einer Nut versehen wären."
     


III: Leiter in Grundstellung
Die in diesem Exemplar verwendten Gegengewichte entsprechen nicht dem Originalbauplan, sind aber sinnvoll. Diese Teile sind aber jünger als Bauanleitung, sie wurden erst mit dem Spur-1 Wagenbaukasten 1511 ins Metallbaukastensortiment eingeführt.

IV: Leiter und Gegengewicht
Das verwendete Lenkrad ist ebenfalls späteren Datums, bis zur Einführung der "orangen Serie" gab es im Märklin-Teilesortiment kein wirklich glaubhaftes Lenkrad. 

V: Der Fahrerplatz
Der Kühler ist gerade gebaut, nach Anleitung soll man hier trapezförmige Verkleidungsplatten abkanten, mit diesen recht seltenen Teilen tut man sowas heute nicht mehr...

VI: Vorderachse
Da auch der größte Kasten 105 / 1015 nie ein Kugellager beigegeben bekam, mußte man für die  Lagerung der Leiter auf die etwas wacklige Konstruktion eines selbstzubauenden Rollenlagers zurückgreifen. Das Kugellager mit Drehteller (11750, 11754, 11755)  wäre an dieser Stelle sicher die bessere Wahl gewesen.

VII: Aufhängung der Leiter
Die Kurbel in der Bildmitte soll die Leiter drehen.

VI: Mittelwagen
Hier erkennt man gut den Hebemechanismus der Leiter. Das die nur aufzusteckenden Zahnkränze unter dieser Last durchrutschen müssen, wird schnell klar. Der Erbauer hat diese zusätzlich verkeilt.

VI: Das Heck

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Markus Schild
 

last revised 2001-10-19



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