Modelle aus dem Märklin-Metallbaukasten

Wiener Riesenrad

Entwurf und Bau von Andreas Abel (andreas-abel@t-online.de)

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Andreas Abel hat das Wiener Riesenrad im Vorkriegszustand nachgebaut. Mit dem Märklin-Kasten 10821 hat dieses Rad fast nichts gemein. Es ist größer (Durchmesser 145 cm, nicht nur 125 cm), hat 30 Gondeln (nicht nur 15) und auch die Situation im Bereich des Kabineneinstiegs und dem Antrieb entspricht dem Wiener Vorbild vor der Brandkatastrophe 1944, als fast alle Gondeln abgebrannt sind.

Gesamtansicht
Gesamtansicht
Das Vorbild:

Das Wiener Riesenrad enstand 1896/1897, nachdem zuvor schon in Chicago, Blackpool und London Riesenräder auch Riesenerfolge waren.

Im Jahr 1944 brannte das Wiener Riesenrad nach einem Bombenangriff nieder. Beim Wiederaufbau bis zum Jahr 1947 wurde die Zahl der Gondeln halbiert, das Rad trägt heute nur noch 15 Gondeln, vor dem Brand waren es 30. Auch das von Märklin unter der Nummer 10821 als Einmalserie angebotene Rad hat nur 15 Gondeln.

Original und Modell in Gegenüberstellung:

Original Modell
Höhe 64,75 m 1,68 m
Durchmesser 60,96 m 1,47 m
Zeit für eine Umdrehung 10 Minuten 5 Minuten

Weitere Informationen zum Riesenrad in Wien gibt es unter: www.wienerriesenrad.com .


Die Gondeln am Einstieg
Das Modell:

Nachdem dem Erbauer bekannt geworden war, daß man in Göppingen an einem Riesenrad-Kasten plante, arbeitete er das gezeigte Modell als Prototypen und Vorschlag aus.

Die Gondeln:

Die Gondeln haben, wie das Vorbild vor 1944 an der Seite 6 Fenster, nicht nur 4 wie heute. Da es keine Kabinen aus Blech gab, wurden die Kabinen aus rotem Fotokarton hergestellt, und zwecks Lichtbeständigkeit mit UV-Lack besprüht. Hinter dem roten Fotokarton ist nochmals ein stabiler weisser Karton, aus dem mit einem scharfen Messer die Fenster herausgeschnitten wurden. Dadurch entsteht der wirkliche Eindruck von Fenstern und Türen. Die Zahlen sind mit Letraset Aufreibezahlen auf die Seitenteile übertragen worden. Die Kabinen sind deutlich grösser als die Märklin Kabinen. Sie würden auch in das Märklin Rad passen.


Die Gondeln im Detail

Die Verspannung:

Die Idee, das Riesenrad stilecht mit Drahtseilen zu verspannen, wurde aufgegeben, da keine Möglichkeit absehbar war, dabei die Sicherheitsbestimmungen für Spielzeug einzuhalten. Als Verspannung habe ich geflochtene Schnur, 2 mm ø, aus Polyester verwendet. Diese Schnur ist UV-beständig und dehnungsarm, nicht wie die Märklinschnur, die sich nach einer gewissen Zeit blassrosa verfärbt. Die Art der Verspannung entspricht dem Vorbild und ähnelt der Anordnung von Speichen einer Fahrradfelge, was wesentlich zur Stabilität beiträgt.

Unterschiede zum Märklin- Modell:

Die Entwicklung der Firma Märklin sah ein Rad vor, welches aus Winkelträgern gebaut war, was erheblich mehr Gewicht brachte. Hier wäre der geplante Grossbaukasten an Verpackungsvorschriften gescheitert. Deshalb hat sich die Firma entschlossen, das Rad im Durchmesser zu verkleinern. Leider wurde die Breite des Rades beim 9-Loch-Flachband belassen und trotzdem die Kabinen verkleinert. Dadurch ist das Verhältnis Flachbänder/Winkelträger zur Kabine deutlich ungünstiger geworden.

Bei meinem Modell habe ich ebenfalls 9-Loch-Flachbänder verwendet, um die notwendige Breite des Rades zu erreichen. Dies entspricht auch der masstabsgetreuen Umsetzung in Modell. Die früher bei Märklin hergestellten 11-Loch-Bügel hätte die Firma neu auflegen müssen. Dies hätte viele Winkel und Schrauben eingespart. Inzwischen gibt es bei Metallus Verbindungsbügel, die genau für mein Rad berechnet wurden. Mit deren Hilfe ist es möglich, das Rad schnell und ohne das Risiko des Verziehens der einzelnen Segmente zu erstellen, was für einen gleichmässigen Lauf unerlässlich ist.

Je fünf Gondeln halten gleichzeitig


Verschiedene Segmente des Rades 
 

Motorisierung:

Das Modell wird durch einen normalen Märklin Motor Typ 1022 angetrieben, dieser ist kräftig genug. Der Motor hat auch einige Einsätze als Dauerläufer im Schaufenster klaglos überstanden. Wie beim Vorbild wird nicht die Achse getrieben, sondern durch ein Zugseil, welches das komplette Rad umspannt.


Nabe
Die Nabe:

Die Nabe ist eine Scheibe mit 30 Löchern, die auf ein Scheibenrad geschraubt ist. Es wäre aber auch möglich diese durch zwei Lochscheibenräder zu ersetzen.


Nabe im Detail-ein extra angefertigtes Spezialteil

Entwurf des Modells und Bilder (c) Andreas Abel 2001, 2002 - Gewerbliche Nutzung nur mit Genehmigung des Urhebers.

Markus Schild
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